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Meine Tochter brachte mich auf die Idee, einmal ein Reise - Tagebuch während den Ferien in Kroatien zu verfassen. Sehe mich zwar nicht als der geborene Schreiberling, jedoch ist ein recht unterhaltsames Werk entstanden. Viel Spass beim lesen Moody

Camping Vestar, 14 Tage Ferien pur ! (Teil 1)


Ab in die Ferien !

Endlich, der Abreisetag ist da. Seit einer Woche schon waren wir mit den Vorbereitungen beschäftigt. Langsam beginnt auch die Spannung, vor der bevorstehenden Reise. Etwas Sorgen macht mir die Hinreise. Es ist ein langer Weg, bis nach Rovinj und wie man weiss und hört, kann auf so einer Fahrt vieles passieren. Auch sind wir noch nie soweit gefahren, in km meine ich. Bis anhin war die längste Fahrt so um die 600 – 700 km.

Nun steht eigentlich alles bereit, die letzten Sachen werden in den Woni gepackt und die Abreisezeit bestimmt. Fahren wir nun Mittag‘s oder Abend‘s ? Meine Frau Gerti, die Beste von allen, hat mich das in der letzten Zeit, zig Mal gefragt und ich sagte immer zu ihr, dass ich den Verkehrsfunk abhöre und betreffend Staumeldungen am Gotthard, dann kurzfristig entscheide. Das sich meine bessere Hälfte mit dieser Antwort nicht zufrieden gibt, war mir schon klar. 30 Minuten später, kam die Frage erneut. „Wann fahren wir nun genau ab ?“ Ich glaube, sie ist nervöser als ich, aber sie nervt!
Um 20:30 Uhr ging es los. Mit allen nötigen Verkehrsinformationen ausgestattet, entschied ich mich durch den Gotthard zu fahren, da sich auf der Bernardino - Route ein Unfall, mit einem Lastwagen ereignet hatte und die Strasse bis Mitternacht gesperrt wurde, war die Entscheidung relativ einfach. Zügig ging es via Rothenthurm – Schwyz – Brunnen am Vierwaldstättersee entlang Rtg. Gotthard. Das Radio meldete 3 – 4 km Stau vor dem Gotthardtunnel, Wartezeit ca. 50 Min. Wir haben schon schlimmeres erlebt, also was soll’s? Langsam verdichtete sich der Verkehr und dann standen wir. Ist ja bekannt und hat sicher jeder schon mal erlebt. Nun hatten wir Zeit, andere Reisende in ihren Autos zu beobachten. Da war der Jupy, im schnittigen Cabrio, mit einer wasserstoffblondierten Barby an seiner Seite. Der Familienvater, mit vollgestopftem Heck und tobenden Kid’s auf dem Rücksitz. Er mit hochrotem Kopf und Mamma mit Wasserflasche in der Hand. Am Nummernschild erkennbar, schon über 1000 km unterwegs, vom grossen Kanton, nördlich der Schweiz. Da schätze ich meine Ruhe und die summende Klimaanlage. Im Radio spielen sie gerade „Country Roads“ von John Denver, passt irgendwie gut zur Situation. Jetzt kommt es ganz dick, ein riesiger Car schiebt sich an meinem Gespann vorbei. Viel Platz zwischen meinem Woni und dem Car hat es nicht mehr, ich bekomme richtig Herzklopfen und fluche über den blöden Drängler. Der Car ist voll mit „Touris“, die nach Sonne, Meer und Strand lechzen. Nun begaffen sie uns, von oben herab, ich fühl mich wie im Zoo. Dahinter folgt, in der Abgaswolke vom Car, ein junges Pärchen. Sie auf dem Beifahrersitz, lässt die Füsse aus dem Seitenfenster baumeln und auf dem Rücksitz steckt ein schwarzer Labrador seine Nase in den Fahrtwind. Irgendwie habe ich das Talent, immer in der falschen Spur zu fahren. Auf der linken oder der rechten Fahrbahn kommen die anderen immer schneller vorwärts. Aber nun ist es geschafft, wir befinden uns vor der Ampel, die die Blockabfertigung regelt. Die Ampel schaltet natürlich exakt vor mir auf Gelb (McMurphy, lässt grüssen). Aber nicht mit mir! Ich drücke das Gaspedal voll durch, unser Zaffira muss jetzt ordentlich arbeiten und zeigen, was er kann, denn die 1,5 Tonnen Anhängelast müssen ja auch noch mit. Als letzter der Kolonne (bei dunkelgelb) fahre ich in den Tunnel hinein. Jetzt geht es wieder mit 80 km/h vorwärts, Rtg. Süden. Nächster Halt ist die Raststation Bellinzona Nord. Jetzt sind wir schon knapp 3 Std. unterwegs, Zeit für eine kleine Pause.

Nachdem wir die Sandwich’s verdrückt und den Kaffee getrunken haben, geht es weiter, bis zum Zoll Chiasso / Como. Und schon wieder staut es. Aber, irgendein kluger Beamter hat bestimmt, dass es beim Grenzübergang nach Italien eine Extraspur für Autos mit Wohnwagen geben muss. Ich schliesse ihn in mein Gute - Nacht - Gebet mit ein. Es gibt sie also noch, die intelligenten Beamten und da wir das einzige Gespann in der Kolonne sind und die Zöllner auch kein Interesse haben uns zu kontrollieren, waren wir Schwupps, in Italien. So viele lange und neidische Gesichter auf einem Haufen, habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Alle Autos, die uns in der letzten halben Stunde überholt haben, stauten sich immer noch vor dem Grenzübergang --> Schadenfreude ist einfach schön!
Mittlerweile war es schon kurz vor Mitternacht. Vor uns lag Milano, links vorbei, die richtige Spur nach Venedig – Trieste erwischen, bis zur grossen Mautstelle, kurz vor Monza. Aber nun kommt die lange Strecke, quer zur Adria rsp. durch Norditalien. Vor der graust es mir immer. Eine Strecke, die nicht enden will. Zum Glück war nicht viel Verkehr und so kamen wir relativ gut voran.
Gegen 03:30 Uhr wurde ich müde, war ich doch schon fast 24 Stunden auf den Beinen, denn eine Frühdienstwoche lag hinter mir und heute, am Reisetag, musste ich noch von 04:10 – 13:30 Uhr arbeiten. Ich entschloss mich, eine längere Pause eizuschalten und steuerte einen Rastplatz an. Dort wollte ich ein Wenig im Wohnwagen Schlaf nachholen. Also runter von der Autobahn und einen freien Platz zwischen den Lastwagen suchen, mein Gespann ist ja auch 12,5 m lang. Hat auch prima geklappt, nur der Lkw – Fahrer hinter mir regte sich fürchterlich auf, denn ich hatte den letzten freien Standplatz auf dem Areal erwischt, auf sein Gehupe und Gefluche reagierte ich gar nicht und als er sah, dass ich die Stützen vom Woni herunterkurbelte merkte er, dass ich den Platz nicht kampflos hergeben würde. Sehenswert war noch, wie er mit seinem grossen Sattelschlepper zurücksetzten musste, da hinter ihm schon weitere Laster anstanden. Aber irgendwie schaffte er es doch noch, sein „grosses Möbel“ durch die freie Gasse zu manövrieren und das Weite zu suchen. „Bon voyage, mon capitaine!“
Ich legte mich ca. 2 ½ Std. schlafen und meine Frau, die Beste von allen, hatte Angst. Sie hatte kürzlich gelesen, dass auf Rastplätzen schlafende Urlauber in ihren Wonis und Womos betäubt und ausgeraubt wurden. Also hielt sie wache, war mir auch recht.
Gegen halb sieben piepste der Wecker und wir machten uns zur Weiterfahrt bereit. Meine Frau Gerti, die Beste von allen, organisierte zwei Kaffee vom Rastplatzkiosk, während ich den Woni und das Auto startklar machte. Genüsslich schlürften wir das braune Gebräu, setzten uns danach in den Zaffi (so heisst mein Auto, na ja, eigentlich Opel Zaffira), drehte den Zündschlüssel -Klack- Klack, mehr war nicht zu hören. Schei…….. ! Das Auto liess sich nicht mehr starten, Batterie war vollkommen im Arsch. Ich habe vergessen, das Stromkabel zwischen Auto und Woni abzunehmen und da meine Frau, die Beste von allen, die ganze Zeit bei Licht im Woni ihren Roman gelesen hat, sowie die Kühlbox im Kofferraum auch brav gearbeitet hat und Strom absog, war die Autobatterie leer. Nichts ging mehr, der Motor machte keinen Wank.
Nachdem die erste Panik nachliess und sich das Adrenalin im Körper wieder abgebaut hatte, irrte ich auf dem Rastplatz herum und suchte diesen nach deutschsprechenden Urlaubern ab, denen ich mein Missgeschick beichtete. Relativ schnell fand ich eine Familie aus Basel, die mit zwei Autos unterwegs waren. Nach einem freundlichen „Hallo und Guten Morgen“ fragte ich sie nach einem Überbrückungskabel. Ein wenig Glück spielt immer mit und „Yeah“ sie hatten eins dabei und halfen mir natürlich. Mit Freude stellte ich fest, dass sich die Falten im Gesicht meiner Frau, der Besten von allen, wieder glätteten, als ich mit meinem Helfer vorfuhr. Also rasch überbrückt, Auto gestartet, Kabel wieder abgeklemmt, dem Helfer Fr. 20.- in die Hand gedrückt (die er zuerst gar nicht annehmen wollte) Aber ich bestand darauf und wer kann mir schon widerstehen? Danach noch ein Wenig „Bla – Bla - Bla“ und weiter ging die Reise. Es ist doch immer wieder schön, in der Fremde auf Landsleute zu treffen, die einem aus der Patsche helfen.
Ohne weitere Zwischenfälle ging es Rtg. Trieste zum Grenzübergang nach Slowenien. Da hatte ich vor, die Autobahn zu verlassen und über die Hauptstrasse nach Koper zu fahren. Die Vignette, für die 8 km Strecke auf der slowenischen Autobahn hätte € 15.- gekostet. Dazu hatte ich mich schon vor der Abreise im Internet schlau gemacht und dazu Berichte und Route ausgedruckt.
Diese Unterlagen, die sich selbst erklärten, drückte ich meiner Frau, der Besten von allen, in die Hand. Sie sollte mich lotsen und rechtzeitig Ausfahrten und Abzweigungen bekanntgeben. Das Problem war nur, die Ausfahrten und Abzweigungen kamen schneller, als sich meine Frau, der Besten von allen, auf den Karten orientieren und mich informieren konnte. „Wo sind wir denn ? Wo sind wir denn ?“ Bekam ich nur zu hören. Die Stimmung wurde immer gereizter, muss ich nun links oder rechts, erste oder dritte Ausfahrt? Langsam bekam ich einen dicken Hals und ich musste mich ganz schön zusammenreissen, um meiner Frau, der Besten von allen, nicht mit ein paar Kraftausdrücken nachzuhelfen, dass es so nicht geht und ich schnelle Infos brauchte. Hinter mir wurde die Kolonne immer länger, dass lag sicher nicht am schneeweissen Heck von meinem Woni, oder meinem sonst sonnigen Gemüht.
Böse Blicke wechselten sich im klimatisierten Auto und meine Frau, die Beste von allen, war kurz davor, aus dem Auto zu springen. Jetzt half nur noch mein urnatürlicher Pfadfinder – Instinkt. Ich besann mich auf meine männliche Orientierungs – Veranlagung, sprach innerlich ein kurzes Stossgebet und entschied mich, von nun an spontan und zielgerecht unseren Weg nach den Strassentafeln zu suchen. Und, es funktionierte tatsächlich! Als Caudillo (Anführer) einer riesigen Fahrzeugkolonne näherten wir uns der kroatischen Grenze, um bald wieder im Stau zu stehen.
Inzwischen war es morgens um halb neun und schon ziemlich warm geworden. Langsam schoben wir uns einen Berg hinauf „Stopp and Go“ im Schritttempo und 1500 kg im Schlepptau. Schon bald machte sich ein würgender Gestank breit. Die Getriebekupplung stiess an ihre Grenzen. Zum Glück bin ich katholisch und meine Eltern haben mir verschiedene Gebete, für alle Lebenssituationen mitgegeben. Auch eines für rauchende Kupplungen, Gott sei Dank! Warum müssen alle immer dann unterwegs sein, wenn wir auf Achse sind? Aber, irgendwie hält immer eine höhere Macht, seine schützende Hand über mein Gespann, wenn ich in Not bin, denn, ohne Panikleuchte am Armaturenbrett erreichten wir den Grenzübergang Slowenien – Kroatien.
Und dann ging es Schlag auf Schlag. Rauf auf die kroatische Autobahn. An der ersten Zahlstelle drückte mir eine hübsche Hostess, die Mautkarte in die Hand. Gerne hätte ich noch ein Wenig mit ihr geplaudert, denn sie hatte ein bezauberndes Lächeln, aber meine Frau, die Beste von allen und eine wilde Horde hinter mir, verhinderten meine ersten Kontaktaufnahmen mit den kroatischen Weiblichkeit. Noch ein kurzer Zwischenstopp auf einem Rastplatz. Ein kühles Cola und ein Schinkensandwich mit Gurken und Tomaten aus der Kühlbox, dann ging es weiter bis zur Ausfahrt Kanfanar. Die Autobahnmaut rausgerückt und über die Haupstrasse Rtg. Bale. Nach dem Ort, rechts Rtg. Kokuletovica und kurz vor dem kleinen Ort, links rein zum Campingplatz Vestar. Kurz vor dem Campingplatz war rechterhand ein Restaurant, Konoba genannt, dass für den Abend Spanferkel vorbereitete. Langsam drehte sich der Spiess mit dem Ferkel und es duftete herrlich.
Vor der Einfahrt zum Campingplatz standen schon etliche Camper, die anscheinend nicht reserviert haben, aber dafür die Zufahrt versperrten, ist ja auch nichts Neues. Habe das in Italien ja auch schon ein paarmal erlebt --> Knalltüten! Habe mein Gespann rechts am Strassenrand parkiert, Scheiben runter, damit sich die kroatische Ferien – Meeresluft ausbreiten kann, meiner Frau, der Besten von allen, klar gemacht, dass sie auf das Auto und den Wowa aufpassen soll, während ich mich zur Anmeldung durchkämpfte. Alle Papiere geschnappt und rein in die Rezeption. Rumms, schon stand ich wieder im Stau. in der Warteschlange vor dem „Check in“. Wenn vielleicht zwei Personen hinter dem Tresen gestanden wären, wäre es gut für die kroatische Arbeitslosigkeit (- 1 Person) gewesen und es wäre ein Bisschen schneller gegangen. Aber die ganzen Ferien lagen ja noch vor uns, wir haben noch soo viel Zeit. --> "Macht endlich vorwärts !"

Es ist immer wieder interessant und lehrreich, wenn man als Unbeteiligter die Probleme und Nöte anderer Feriengäste mitbekommt, so auch jetzt. Drei Parteien, vom grossen, nördlichen Kanton, stritten sich um einen Stellplatz, denn jeder gerne belegen möchte. Alle hatten die gleiche Nummer auf ihrem Campingplan notiert und nach einem schweisstreibenden Marsch, quer durch das Areal, standen sie nun vor Luka, so hiess der freundliche junge Mann hinter dem Tresen und debattierten, wer nun der Erste sei. Luka machte dem ein Ende, indem er dem Ersten „Männe“, der am Tresen stand, den Stellplatz zusprach.
Ob dessen drohende Gebärden, oder seine hinter ihm stehende Ehefrau, die wild mit den Armen fuchtelte, dabei etwas auswirkte, werde ich wohl nie erfahren. Will ich auch nicht, geht mich nichts an, will nur so schnell wie möglich einchecken.
Endlich bin ich an der Reihe und da ich als ordentlicher Schweizer vor reserviert habe, geht alles sehr schnell. Die hinter mir stehenden guckten mich voller Neid an, als ich triumphierend, die Platzkarte schwenkend in der Hand, meine coole Sonnenbrille auf der Nase, an ihnen vorbeizog. Dabei pfiff ich ein lockeres Liedchen, ich glaub eins von Bruno Mars und verabschiedete mich mit einem „Ciao“, da ich kein Wort kroatisch kann und schloss hinter mir die Glastüre. Ich genoss den Auftritt rsp. Abgang, yeah! Meine Frau, die Beste von allen, erwartete mich schon voller Ungeduld. In farbigen Bildern schilderte ich ihr, wie ich mich für sie, durch den Anmelde- Dschungel durchgekämpft habe. Aber natürlich, am Ende gewonnen habe und das alles nur für sie. Das macht sie richtig stolz auf mich und ich geniesse ihre bewundernden Blicke!

I’m her hero!

Die Chipkarte, die ich an der Rezeption bekam, funktioniert bei der Zufahrts-Schranke einwandfrei. Sie öffnet sich und schon fahren wir ein, auf das Campinggelände, dass die nächsten 14 Tage unser Ferien Domizil sein wird. Mit dem Platzplan auf den Knien, fahren wir, mein Auto, mein Wohnwagen und meine Frau, die Beste von allen, Richtung Stellplatz am Meer. Aber, irgendwie kommt es mir vor, als wären wir in die Niederlande geraten. Circa 90 %, der bereits anwesenden Urlauber kamen von da. Der Platz war in festen Händen der Holländer. Camping Vestar kann ca. 2500 Feriengäste aufnehmen. Das sind 2300 Holländer, 120 Deutsche, 78 Österreicher und 2 Schweizer. Ich liebe Europa!

Und da ist er, unser Stellplatz, Platz Nr. 179. Belegt mit spitzigem Kies, Halbschatten, 110 m2 gross, 20 m zum Pool und 50 m zum Meer, Kann es was schöneres geben ? Rasch den Wowa abgekuppelt und schon springen freundliche helfende Nachbarn, holländisch – deutsch hinzu, um diesen an die richtige Stelle zu bugsieren. Natürlich so, dass er genügend Abstand zu ihrem Wohnwagen hat und sie ihre Tische / Stühle / Luftmatratzen etc., die noch auf meiner Parzelle liegen oder stehen, nicht wegräumen müssen. Wem geholfen wird, der getraut sich bestimmt nicht zu meckern. Ein Schelm, wer Böses denkt, oder vielleicht hat das Methode?
Nachdem der Wowa platziert war, haben wir erstmals das Vorzelt und das Sonnendach zu zweit aufgestellt, ging prima. Danach haben wir fast alle Nachbarn begrüsst, die schön aufgereiht vor unserem Vorzelt Stellung bezogen haben und sich wunderten, dass sich zwei Schweizer in diese holländische Enklave verirrt haben. Aber alle waren sehr nett und hilfsbereit und die Holländer haben ja immer einen lockeren Spruch auf Lager. Ehrlich gesagt, ich mag die Holländer, sie sind lustige Zeitgenossen, ich mag auch die Deutschen, wenn sie mir nicht zu sehr auf die Pelle rücken und ich mag die Österreicher, meine Frau, die Beste von allen, kommt von da und ich werde mich hüten etwas anderes zu sagen!

So, nun sind wir angekommen, der Campingplatz wird inspiziert, man muss sich ja mit der Infrastruktur vertraut machen und danach ab in die nächste Konoba, das haben wir uns verdient! Danach noch einen Spaziergang am Meer und schon bald kletterten wir in den Wohnwagen und liessen uns todmüde in die Federn fallen.

Der 2. Tag
Lange ausgeschlafen, dann um 10:00 Uhr ausgiebig gefrühstückt. So richtig schön, mit Frühstücks-Ei, Schinken, Mortadella, Käse, Multifruit – Saft, Wassermelone, Brötchen (waren wie Gummi) und natürlich Kaffee aus der neuen Nespresso – Maschine. Gegen Mittag gingen wir ans Meer, baden und faulenzen. Am Abend Riesenhamburger auf dem Grill gebraten, dazu Salat und danach Abwasch, muss ja auch sein. Zum Abschluss noch ein Wenig vor dem Wowa gesessen, ein Bierchen genossen und bald wieder in die Betten gekrochen.

Der 3. Tag
Am Morgen wieder ausgiebig gefrühstückt, so kann man sich das Mittagessen sparen. Danach erster Grosseinkauf nach Rovinj, zum Plodine – Markt. Den Nachmittag verbrachten wir erstmals am Pool und im Sprudelbad und haben dabei erste Sonnenröte angenommen. Irgendwann, wird sich das dann in Bräune umwandeln, hoffentlich !
Am Abend haben wir Pangasius – Fisch auf dem Grill gebraten und dazu hat meine Frau, die Beste von allen, Spinat gekocht. Dazu muss ich noch folgendes festhalten: Alles vom Grill ist Männersache. Ich grilliere für mein Leben gern und es macht mich schon ein Wenig stolz, wenn der Fisch oder das Fleisch, auf den Punkt genau auf den Teller kommt. Heute ist es mir wieder toll gelungen und das Abendessen hat vorzüglich geschmeckt. Am späten Abend haben wir noch einen Spaziergang durch den Campingplatz gemacht, an der Strandbar einen „Schlumi“ getrunken und sind danach schlafen gegangen.

Der 4. Tag
Heute sind wir mit dem Frühstück früher dran. Denn wir haben für heute unsere ersten Ausflüge geplant. Bale und Rovinj wollen wir besuchen. Bale ist ein kleines, historisches Städtchen, im Landesinnern und circa 20 Minuten (Auto) vom Campingplatz entfernt. Nicht gross, aber mit romantischen Gässchen. Die Strassen sind mit geschliffenen Steinplatten ausgelegt und ein Wenig rutschig. Bei Regenwetter könnte das zu einer unfreiwilligen Rutschbahn werden.

In einer Seitengasse haben wir einen kleinen Hausladen entdeckt, in dessen Kellergewölbe verkaufen die dortigen Bewohner Eigenerzeugnisse, vorwiegend Olivenöl, Gemüse und Gewürze. Meine Frau, die Beste von allen, schwärmt von solchen Dingen und logischerweise musste ich meine Brieftasche zücken und meiner Frau, der Besten von allen, ihre Kaufgelüste erfüllen. War auch nicht teuer, habe schon schlimmeres erlebt! Aber, für was wir Lavendelduftsäckchen, Olivenölseife und Tonlöffel brauchen, ist mir schleierhaft. Und wen ich meine Frau, die Beste von allen, nicht gebremst hätte, wäre der Laden leergekauft worden.

Am Nachmittag fuhren wir nach Rovinj. Mir wurde gesagt, dass es in Rovinj schwierig ist, mit dem eigenen Wagen, da es viele Autos, aber wenige Parkmöglichkeiten hat. Aber wer glaubt das schon und wen die anderen Touris ihr Auto daheim lassen, hat es sicher noch einen Parkplatz frei, für unseren Zaffi.
Leider kam es genauso, Auto und Parkplatz. Jedenfalls mussten wir lange suchen bis ich den Zaffi an der äusserten Ecke des Hafens parkieren konnte, natürlich nicht gratis. Die rovinjsche Parkplatzbewirtschaftung ist hervorragend ausgebaut und organisiert. Was auch verständlich ist, da sind „Kohlen“ zu holen. Überall stehen Gebührenautomaten, die sich als unersättlich herausstellten (5 Kuna/Std ca. Fr. 1.-). Also Auto platziert und Rtg. Rovinj – Altstadt losgezogen. Ca. 20 min. Fussweg waren das schon und die vielen Kleider-, Schuhe-, Taschen- und Schmuckboutiquen, an der meine Frau, die Beste von allen, nicht vorbeikam, ohne darin herumzustöbern, verlängerten mein eigentliches Ziel. Ich wundere mich schon ab und zu, dass meine Frau, die Beste von allen, sich in diesen Läden verweilen kann und finden tut sie praktisch immer etwas! Wir Männer haben es da viel einfacher. Wir wissen, was wir wollen. Rein in den Laden, das gesuchte einpacken, bezahlen und wieder raus aus dem Laden und dies in kurzer Zeit. So ist es auch heute. Meine Frau, die Beste von allen, nimmt sich wieder elend lange Zeit, um alles genau anzuschauen. Da musste ich halt ab und zu ein Wenig murren und ihr klar machen, dass ich nicht in drei Tagen nach Hause fahren will, weil die Ferienkasse leer ist. Ich vertröste sie dann damit, dass ich in der nächsten Boutique ein noch schöneres Strandkleid, oder noch schönere Schuhe gesehen habe. Dass inzwischen die Parkzeit abgelaufen ist, interessiert meine Frau, die Beste von allen, nicht, denn dafür bin ich zuständig.

Ich weiss nicht, wie genau die hiesige Polizei die Parkscheine kontrolliert und deshalb drängte ich meine Frau, die Beste von allen, sich etwas zu beeilen. Die Altstadt hatten wir noch nicht gesehen rsp. betreten und ich musste den langen Weg zurückeilen, um die Parkuhr zu füttern. Und wie immer, wenn man zu seinem Auto hingeht, lauern auch schon die nächsten Parkplatzsucher. Deshalb könnte es gefährlich werden, wenn man vor ihren Augen nachzahlt und wieder verschwindet. Am besten man legt sich eine Strategie zurecht, wie man clever vorgehen könnte. Erstens, nicht erkennbar machen, welches mein Fahrzeug ist. Zweitens, bei einem entfernteren Parkplatzbezugscheinautomaten (ein wunderbares Wort) nachzahlen, denn Beleg mit der verlängerten Ablaufzeit an sich nehmen und dann ganz gemütlich, der parkierten Fahrzeugkolonne entlang schlendern und kurz vor seinem Fahrzeug ein Hechtsprung zur Autotür, rein ins Auto, den Parkschein austauschen, abschliessen und schnell verschwinden. Hat hier auch prima geklappt!
Inzwischen erwartete mich meine Frau, die Beste von allen, in einem schönen Strassencafé am Hafen. Schnell noch ein Karlovac - Bier getrunken
und los ging es, der zweite Anlauf Rtg. Altstadt. Doch wir kamen auch diesmal nicht weit, meine Frau, die Beste von allen, hatte nun Hunger. Also haben wir ein schönes Restaurant gesucht und je eine fantastische „Pizza Quattro Stagioni“ gegessen. Danach sind wir weitergezogen und blieben vor einer Kleiderboutique stehen. Wir unterhielten uns, ob wir reingehen sollten. Da in der Auslage T-Shirt’s hingen, die momentan der letzte Schrei sind. „Camp David“ heisst die Marke. Da spricht uns eine junge, hübsche Verkäuferin, so um die 30ig, in gebrochenem Deutsch an und zieht mich geschäftstüchtig in den Laden. Sie fand schnell heraus, was mich interessierte und holte sämtliche „Camp David – Polo-Shirt“ in allen Farben hervor, die ich natürlich alle probieren musste. Zudem versperrte sie mir den Ausgang, also Flucht nach draussen, unmöglich. Gutmütig, wie ich bin, erlag ich dem Charme der Dame und probierte eins nach dem anderen. Zwischendurch fragte ich sie nach dem Preis eines Polo-Shirt’s? Doch das schien sie nicht zu hören, oder nicht hören zu wollen. Einmal sagte sie nur kurz: „Mit dem Preis, das machen wir am Schluss, guter Preis!“ Sie erzählte uns, dass zwei Schwestern von ihr in der Schweiz leben, eine in Lugano und eine in Chur. Unermüdlich packte sie ein T-Shirt nach dem anderen aus, half mir beim überstreifen und zupfte das Shirt da und dort zurecht. Dazu meinte sie immer wieder:
„Das steht ihnen suuuuper, sieht toll aus, soll ich es einpacken?“
Wir einigten uns zum Schluss auf ein rotes und ein dunkelblaues „Camp David Polo-Shirt“ guter Preis, original Ware, beide für 1000.- Kuna (ca. Fr. 180.-). Ich begann zu rechnen, Fr. 90.- für ein T-Shirt, mir schwanden die Sinne. Meine Frau, die Beste von allen, schaute mich skeptisch an. Ich glaube in diesem Moment begannen meine Knie zu zittern. Die Verkäuferin trat ganz nah an mich heran und dies nicht, weil es im Laden sehr eng war, schaute mir tief in die Augen und setzte ihr charmantestes Lächeln auf. Sie war etwas kleiner als ich, eine hübsche, schlanke Frau und schaute mich erwartungsvoll an. Was sage ich jetzt? Beängstigend schaute ich zu meiner Frau, die Beste von allen, ob sie etwas zum Werfen oder zum Schlagen in der Hand halte. Danach wieder zur Verkäuferin, die mich inzwischen anschmachtete. „Mon Dieu“, mir wurde richtig heiss.

Das sind eben diese Situationen, in die nur Männer unfreiwillig geraten können, aber nicht wollen! Was für eine verzwickte Lage. Jetzt musste ich mich entscheiden, JA oder NEIN. Und vor einem „Nein“ hatte ich richtig Schiss! Also ja, 1000.- Kuna sind „OK“. Mein letzter Rettungsversuch war, dass ich keine 1000.- Kuna bei mir hatte, dies teilte ich der hübschen Verkäuferin mitleidig mit und vermutete, jetzt kommst du aus der blöden Situation heraus. „Kein Problem“, sagte sie und zog mich aus der Boutique. Sie führte mich zum benachbarten Bacomaten und meinte, „hier kann man Geld ziehen“. Jetzt war die Falle ganz zugeschnappt. Aber, einen Geistesblitz hatte ich noch und ich sagte zu ihr: „Das ist eine Provinzbank, die ich nicht kenne und deshalb möchte ich nicht meine Bankdaten dort hinterlassen“. Aber sie liess nicht locker, hatte sie doch vorhin, als ich das Portemonnaie nach Kuna durchsuchte, eine Schweizer Fr. 200.- Note gesehen. „Du können auch in Schweizer Franken bezahlen, das Rückgeld gebe ich in Kuna, einverstanden?“ Dabei zeigte sie mir ihre schneeweissen Zähne und zwinkerte mit ihren grünen Augen. Jetzt musste ich mich geschlagen geben und so machten wir halt den Deal. Jetzt bin ich Besitzer von zwei sauteuren „Camp-David-Polo-Shirt’s“, die ich normalerweise zu diesem Preis nie gekauft hätte. Aber was soll‘s, wir haben ja Ferien und da sollte man sich ja ab und zu etwas gönnen. Glaubte ich zumindest. Den nun machte mir meine Frau, die Beste von allen, Vorwürfe, ob ich noch bei Trost sei. So teure Shirts zu kaufen. Sie würde mich bei Gelegenheit ganz sicher daran erinnern. Da habe ich keine Zweifel, der Moment wird kommen! Deshalb drückte ich meine Geldbörse ganz fest an meine Brust und hoffte, dass dieser Moment nie eintreffen werde.
Die Zeit war inzwischen soweit fortgeschritten, dass wir wegen der zweiten abgelaufenen Parkzeit den Rückweg antreten müssen. Also die Besichtigung von der Altstadt abbrechen und auf einen anderen Tag verschieben.
Zurück auf dem Campingplatz haben wir das Auto ausgeräumt. Dabei hatte ich das Gefühl, dass alle männlichen Campingnachbarn mich mit einem verschmitzten Lachen, mitleidig ansahen. Vielleicht hatten sie solche Ausflüge auch schon erlebt! Nachdem alles verstaut war, packten wir unser Duschzeug und gingen Duschen, inkl. 30 Min. anstehen.
Zum Abendessen gab es wieder etwas feines vom Grill. T-Bone –Steaks und Grillgemüse dazu noch viele Knoblauchzehen, die mitgebraten wurden. Die Steaks gewürzt mit frischem Rosmarin, Pfeffer und einem geheimen Grillgewürz, hmmm das hat herrlich geduftet. Viele, die vorbeigingen, schauten ausgehungert auf die Riesensteaks. Den Rest vom Abend sassen wir vor dem Woni und lauschten der Musik, die vom Pool (Animation) herüberklang.

Der 5. Tag

Heute machten wir wieder einen Faulenzertag. Nach dem Frühstück, stellte ich unsere zwei Liegestühle an den Strand und wie schon erwähnt, dieser war nur ca. 50 m von unserem Stellplatz entfernt. Ich hatte mir gemerkt, wo es den ganzen Tag Schatten hatte (09:00 – 18:00 Uhr). So verbrachten wir den Mittwoch am Strand, bei 32 °C im Schatten und das Meerwasser ca. 25 °C warm, herrlich!
Am Abend wünschte meine Frau, die Beste von allen, Spanferkel zu essen. Gegen 19:00 Uhr wollten wir essen gehen, ich war bereit, mein Magen knurrte. Jedoch meine Frau, die Beste von allen, benötigte natürlich etwas länger. Vorhergehende Male, hatte ich auch schon psychologische Tricks angewendet und die Aufbruchzeit eine Stunde früher angegeben, bis sie mir auf die Schliche kam und dann war’s auch nicht mehr gut. Darum habe ich kapituliert und warte seitdem geduldig, oder auch nicht.
Um 20:00 Uhr standen wir beide, endlich Startbereit vor dem Woni. Nun die Frage: „Zu Fuss, oder mit dem Auto?“ Das Grillrestaurant lag nur ca. 600 m entfernt, jedoch ging der Weg etwas bergauf und damit nicht noch mehr Zeit verloren ging, bestimmte ich: „Wir nehmen das Auto!“ Komisch, kein Widerspruch meiner holden Gattin? Hätte mich auch gewundert, wenn meine Frau, die Beste von allen, ihr Veto eingelegt hätte, denn fahren ist halt, doch bequemer. Also los, rein in die Familienkutsche, an den keuchenden und verschwitzten Camping - Mitbewohnern vorbei, die anscheinend das gleiche Ziel hatten.
Überaus freundlich wurden wir in der Konoba empfangen. Lag das vielleicht am Camp-David-T-Shirt, dass ich angezogen hatte? Wir konnten den Tisch sogar aussuchen. Da die Fusskaravane ihr Berg Ziel noch nicht erreicht hatte. Die Bestellung ging relativ schnell und nach einer Wartezeit von ca. einer halben Stunde schleppte der Kellner zwei Riesenportionen Spanferkel heran, die für eine 4-köpfige Familie gereicht hätte. Instinktiv drehte ich mich um, um zu schauen, ob noch fünf Mitesser hinter mir anstanden. Alles, was sich vor mir auftürmte, war für mich bestimmt. Also, ran an’s Futter. Spanferkel, geröstete Zwiebeln, Reis mit Auberginen und eine scharfe rote Paprikapaste, nahmen gegen mich den Vertilgungskampf auf. Natürlich war ich zu Stolz, um nach der Hälfte abzubrechen. Immer wieder schob ich eine Gabel nach der anderen in den Mund und kaute und kaute, holte tief Luft, spülte alles mit einem Schluck Karlovac runter und begann von vorn. Meine Frau, die Beste von allen, begann sich schon Sorgen um mich zu machen, da ich anscheinend einen roten Kopf bekommen hatte, ab und zu mit den Augen rollte und ganz schwer atmete.
Aber ich hielt durch, bis zur letzten Gabel. Was für ein Erfolg, der Teller war leer, bis auf ein paar Sauercrème und Paprikareste, alles weggeputzt. Man(n) bin ich gut! Triumphierend liess ich meinen Blick durch das Grillrestaurant schweifen. Jetzt setzte das Gefühl ein, wie bei einem Olympiasieger, dem sie eine Medaille umhängen, ein unbeschreibliches Glücks- und Selbstbestätigungsgefühl. Die Endorphine strömten nur so, durch meinen gutgenährten Body!
Doch lange hielt dieses Gefühl nicht an, denn ich bekam Bauchschmerzen und mein Magen stand kurz vor einer Juli – Revolution. Meine Frau, die Beste von allen, die der ganzen Völlerei schon lange mit Verachtung zugeschaut hatte, machte sich bereit, mir ihre Vorwürfe mitzuteilen. Aber dem kam ihr der Kellner, ein sehr aufmerksamer Zeitgenosse, zuvor. Mit bewundernden Kopfnicken räumte er meinen Teller ab und meinte: „ Möchtään see einään Pelinkovac? Ist guut, für Verdauung!“ Er kam mir vor, wie ein rettender Engel. Dankbar nahm ich seinen Vorschlag an und wartete auf den heilsbringenden Kräuterschnaps. Und wirklich, schon bald kam wieder Ruhe in meinen adonischen XXL – Vorbau. Danach war der spektakuläre Teil des Abends vorbei. Bezahlen, Fahrt zum Woni, Verdauungs - Spaziergang am Meer, Abendtoilette und ab in die Koje. Es war mittlerweile bereits 01:00 Uhr.

Der 6. Tag

Heute machten wir einen Ausflug mit einem kleinen Schiff. Eigentlich war es eher ein kleiner Kutter für ca. 40 Passagiere. Diesen Ausflug hatten wir zwei Tage vorher, bei einem Animateur gebucht, der bei uns auf dem Campingplatz vorbeischaute.

Um 09:45 Uhr legte das Schiff im Hafen von unserem Campingplatz ab und vorerst fuhren wir Rtg. Rovinj, alles der Küste entlang. Wir schipperten an kleinen Inseln vorbei, stoppten 3 – 4 Mal, um weitere Ausflugsgäste aufzunehmen und fuhren danach zum Limski – Kanal. Dort ankerten wir an der felsigen Küste und während wir baden konnten und vom Schiffsdach ins Wasser springen durften, bereitete der Schiffskoch das Mittagessen auf dem Grill zu. Zuerst gab es Hamburger, danach gebratenen Fisch mit Grillgemüse und zum Schluss, eisgekühlte Wassermelone. Mmmmh, wunderbar! Zu trinken gab es natürlich auch reichlich. Vom Mineral über diverse Süsswasser bis zum Weisswein, war alles inklusive. Nur das Bier kostete 20.- Kuna extra, war aber super gekühlt!

Die Schiffscrew war eine tolle Mannschaft, bestehend aus Kapitän, dem Schiffskoch, der zugleich gesanglicher Unterhalter war und einer jungen Dame, die über alle Sehenswürdigkeiten berichtete. Ich staunte, was die mitfahrenden Kinder und es waren nicht wenige, alles machen konnten. Sie durften das Schiff, unter Anleitung des Kapitäns steuern, auf dem Schiff herumklettern und von überall, wenn das Schiff ankerte, ins Wasser springen, es war wirklich toll. Darum wundert Euch nicht, dass ich mit meinen 55 Jahren auch aufs Dach gekraxelt bin, um mich mit Todesverachtung, drei Meter runter ins kühle, glasklare Wasser zu stürzen, meine Frau, die Beste von allen, meinte dazu nur: Ich sei ein Kindskopf!

Gegen 13:00 Uhr legten wir ab und fuhren den Limski – Kanal weiter rauf, drehten um, auf die andere Seite und schipperten an Fisch- und Muschelzuchten vorbei zum nächsten Höhepunkt, der Piratenhöhle. Etwas erhöht, über dem Wasser war eine Höhle, nicht tief, ca. 20 m ging es in
in den Berg hinein. Aber die eigentliche Attraktion war die Piratenbar davor. Mit wunderbarem Ausblick auf den Kanal, der ca. 500 m breit war. Wie Piraten, auf dem Landgang, genehmigten wir uns, unter der heissen Sonne, einen Caipirinha und einen Aperol – Spritz und das Zeugs fuhr ganz schön ein. Das Schiffshorn rief uns schon bald, dass es weitergehen sollte und so schipperten wir, es war schon später Nachmittag, wieder zurück zu unserem Campingplatz. Den Abend verbrachten wir vor unserem Woni und spielten Karten. Dabei stellte sich heraus, dass meine Frau, die Beste von allen, eine furchtbare Zockerin ist. Sie liess mich nicht ein Mal gewinnen! Aber warte, dachte ich, nichts ist süsser, als eine sorgfältig geplante Retourkutsche. Beim nächsten Mal werde ich unerbittlich sein. Deshalb sagte ich zu mir, lächle, es könnte schlimmer sein, also lächelte ich und es kam noch schlimmer! Hundemüde rollten wir uns bald in die Betten. Meine Frau, die Beste von allen, schlief mit einem Schmunzeln, friedlich ein. Mir machte die verlorene Kartenschlacht noch etwas zu schaffen, aber irgendwann schlummerte auch ich tief und fest.

Der 7. Tag

Heut war nichts Besonderes geplant, also war faulenzen angesagt. Nach dem Morgenessen stellten wir unsere Liegestühle wieder einmal an den Strand und verbrachten den ganzen Tag am Meer. Am Abend stand ich am Grill und brutzelte zwei Riesensteaks. Dazu machte ich das von uns geliebte Grillgemüse, einfach lecker! Danach ein Spaziergang durch das Camp, inkl. den üblichen Schlummertrunk an der Hafenbar. Um 23.30 Uhr war lichterlöschen und gute Nacht.

Beitrag von Moody » So Jan 24, 2016 8:32 pm
Camping Vestar, 14 Tage Ferien pur ! (Teil 2)

Der 8. Tag

Heute machten wir wieder einen Ausflug, unser Ziel war Porec. Nach dem Frühstück ging es los, erstmals 45 Minuten Autofahrt und dann erster Halt, kurz vor Porec, bei einem Campingmarkt. Diese ziehen mich magisch an, darum nenne ich diese auch „Männer – Boutiquen“. Irgendetwas brauchbares finde ich immer. Diesmal waren es Spanngummis und Zeltnägel (kann man immer gebrauchen) einen Hering - Auszieher, sowie einen grossen Standventilator. Alles Dinge, die ich eigentlich nicht geplant hatte zu kaufen und die unsere Urlaubskasse etwas strapazierte.
Egal, ich kann alles gebrauchen und Platz im Woni hat es genug. Meine Frau, die Beste von allen, drängte mich bald aus dem Campingmarkt, um unser eigentliches Ziel, Porec, anzusteuern. Komisch, in Kleiderboutiquen kann Sie Stunden verbringen, aber in einem gutsortierten Campingmarkt, drängt Sie immer zum Ausgang.

Nachdem wir das Auto an einer schattigen Stelle parkiert hatten, ging es Richtung Porec – Altstadt. Die vielen verwinkelten Gassen, die alten Gemäuer, man meint, man taucht in eine frühere Zeit ein, wunderschön. Kreuz und quer schlenderten wir durch die Gassen und erfreuten uns an den Sehenswürdigkeiten. Am Hafen stand ein Turm, der früher wohl zur Stadtmauer gehörte. Im inneren konnte man über eine steile Treppe bis zuoberst hinaufsteigen. Ganz oben befand sich ein Café mit einem tollen Rundumblick auf den Hafen und die Altstadt. Meine Frau, die Beste von allen, schimpfte ein Wenig mit mir, weil ich Sie zu diesem strengen Aufstieg nötigte. Jedoch der Eiscafé, denn Sie sich oben auf der Terrasse genehmigte, stimmte Sie wieder milde und die Welt war auch wieder in Ordnung, bis der Abstieg kam!
Nach dem Besuch eines Aquarium – Museums mit vielen Fischen, Krebsen, Hummer und Katzenhaien, machten wir uns langsam auf den Rückweg. Vor einem „dm – Markt“, hinter einem Gebüsch entdeckte meine Frau, die Beste von allen, eine Katzenfamilie. Ca. sechs kleine Miezen beäugten uns misstrauisch und meine Frau, die Beste von allen, liess es sich nicht nehmen, im dm – Markt, Katzenfutter zu kaufen und dieses der Katzenfamilie darzureichen. Das war ein Bild, kaum hatte meine Frau, die Beste von allen, die grosse Büchse geöffnet, sprangen alle Mietzen um Sie herum und mauzten laut. Das Futter in der bereitgestellten Schüssel, wurde genüsslich verspeist. Sechs Mietzen, mit hochgestreckten Katzenschwänzen, drängten sich um den Futternapf, der vermutlich nicht alltäglich war. Noch ein paar Schnappschüsse mit der Kamera und dann mussten wir von der Katzenfamilie Abschied nehmen. Es tut auch mir gut, wenn eine mit sich selbst zufriedene Ehefrau neben mir geht, die ein gutes Werk getan hat.
Es war inzwischen schon wieder Abend geworden, also rein ins Auto und Rückfahrt zum Campingplatz. Abendessen und Verdauungs – Spaziergang. Heute kehrten wir in einer kleinen Konoba, ausserhalb des Campingplatzes ein, tranken ein gutes Glas Rotwein und machten auf dem Rückweg einen Abstecher an den Strand, bevor es zurück zu unserem Woni ging.

Der 9. Tag

Heute war wieder ein ruhiger Tag. Kein Ausflug, nichts geplant, einfach rumhängen. So wie die Teenis, einfach nur „chillen“. Nach dem ausführlichen Morgenessen, sassen wir vor unserem Woni und schauten den Leuten zu, die Richtung Strand gingen, oder eben, in die andere Richtung. Meine Frau, die Beste von allen, las in ihrem Buch (irgendein Liebesschmöker) und ich hatte mir eine Tageszeitung vom Kiosk organisiert. Ab und zu schauten wir, was unsere Nachbarn so trieben und lachten über komische Badeanzüge oder Kopfbedeckungen, die die vorbeigehenden Leute trugen. Am Nachmittag kühlten wir uns im Pool ein Wenig ab, der wirklich gerammelt voll, mit spielenden und plantschenden Kindern war. Am Abend grillte ich Fisch, dazu gab es Reis und gegrillte Zucchetti.


Der 10. Tag

Rovinj, im 2. Anlauf. Heute sind wir nochmals nach Rovinj gefahren. Der erste Versuch scheiterte ja an der Parkplatzsuche und langen Boutique Besichtigungen. Von der Altstadt hatten wir so gut wie nichts gesehen. Also versuchten wir es nochmals, mit guten Vorsätzen, keine Boutiquen -besuche, nur Altstadt.
Rovinj ist schon etwas spezielles, ich weiss zwar nicht, ob es noch schönere Städtchen gibt, aber Rovinj ist einfach wundervoll. Die Altstadt, rund um einen Hügel erbaut. Zuoberst thront eine grosse Kirche, auf der die Stadtpatronin, die heilige Euphemia, auf der Turmspitze steht. Wirkt alles sehr imposant, verträumt und romantisch zugleich. Ein Campingnachbar riet uns, Rovinj muss man zwei Mal sehen, ein Mal am Tag und ein Mal am Abend, wenn es dunkel wird. Also schlenderten wir durch die engen Gassen, deren Boden teils recht rutschig war. Die Fotokamera immer schussbereit und wirklich, an jeder Ecke, bei jeder Quergasse, entdeckte ich ein neues Motiv. Man kam nicht mehr aus dem Staunen heraus, einfach wunderschön. Eine Mischung aus italienisch – kroatisch mit französischem Flair. Die Gassen, belegt mit abgewetzten Steinplatten, liebevoll eingerichtete Konobas, aus denen es herrlich duftete. Kleine Geschäfte, die Handwerkskunst oder auch Krimskrams verkauften, alles schien wie eine Traumwelt.
Nach einem etwas längeren Anstieg, erreichten wir die Kirche. Schon von hier aus hatte man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt. Der Besuch in der Kirche war natürlich ein Muss. Die im spätgotischen Stil gebaute Kirche war sehr eindrücklich und da war ja auch noch der Kirchturm, den konnte man, gegen eine kleine Gebühr, besteigen. Das liess ich mir natürlich nicht nehmen, nur schon der zu erwartende Ausblick, war die Kraxlerei wert. Der Turmmauer entlang, auf schmalen, alten Bohlenbrettern ging es aufwärts. Ganz vorsichtig, denn es war rutschig und steil zugleich. Ein paar japanische Touristinnen kamen mir, von der Turmspitze her, entgegen. Ganz vorsichtig, wie auf Eiern laufend und sich am Geländer festklammernd, sah belustigend aus. Man sah, dass sie Bammel hatten.

Zuoberst angelangt wurde ich nicht enttäuscht. Der Rundumblick über die Altstadt von Rovinj und hinaus aufs Meer, die vielen kleinen, vorgelagerten Inseln, einfach unbeschreiblich schön. Vor der Halbinsel ankerte ein altes 5 – Mast Segelschiff, das blauweiss gestrichen war. Blau der Grundton und weiss die Reling und vereinzelte Balken. Als die Segel noch hochgezogen wurden, sah es aus, wie ein Windjammer aus der Fernsehserie „Die Onidin – Linie“, die früher im Fernsehen zu sehen war.
Meine Frau, die Beste von allen, wartete derweil vor der Kirche. Sie wollte sich die Strapazen nicht zumuten, was sich jetzt auch als richtig herausstellte. Vermutlich wäre sie gar nicht mehr selber heruntergekommen. Ich hätte sie aussen, an der Kirchturmwand entlang, abseilen müssen. Hätte sicher viel Aufmerksamkeit gebracht, aber für mich ein Riesenstress und Schwielen an den Händen.
Nach dem Turmabstieg machten wir uns wieder auf den Weg, durch die Altstadt. Nun hatten wir Hunger, also suchten wir uns ein schönes, romantisches Restaurant, oder eben, eine Konoba. Man muss sich das vorstellen, wir schlenderten durch die Gassen und plötzlich, wie vom Blitz
getroffen, stehst du vor einer märchenhaften Konoba. Ein Bild, ein Maler hätte sich das nicht besser ausdenken können. Dieses Farbenspiel von Licht und Schatten an den alten Mauern und Fensterläden, viele Blumen in allen Farben, gusseiserne Balkongeländer, dunkle Holztische mit einladenden, bequemen Stühlen oder Bänken, einfach in einen kleinen Innenhof gestellt, mit bunten Sitzkissen, die teils auch auf dem Boden lagen. Und dann dieser Duft, der in der Luft hing, so stelle ich mir ein Gourmetparadies vor. Rosmarin und Majoran Duft, Pizzaofen, frisch gebratener Fisch, saftige Steaks, vermischt mit frischem Knoblauchgeruch, einfach herrlich. Und da war gerade noch ein Tisch frei! Schnell steuerten wir diesen an. Wenn mir jetzt einer zuvorgekommen wäre, ich glaube, ich hätte töten können. Wir befanden uns wie in einem Rauschzustand, geschmeichelt von den Sinnen, die uns gefangen hielten.

Der Kellner, ein netter älterer Herr, mit markanten Gesichtszügen, brachte uns die Speisekarte und vor uns öffnete sich die ganze Herrlichkeit vom „Pian del Forno“, denn so hiess die Konoba. Unsere Wahl fiel auf Muscheln in Knoblauchsauce. Pizza Diavolo und danach eine Fischplatte. Dazu ein kroatischer, kühler Weisswein, Bier und Mineralwasser. Wir fühlten uns wie „Gott in Frankreich“ oder „Gerti & Walter“ in Kroatien! Die Rechnung, rund 500.- Kuna für 2 Personen, wurde natürlich mit einem üppigen Trinkgeld aufgestockt und der Kellner freute sich „spitzbübisch“ über unser grosses Lob, dass alles wunderbar geschmeckt habe. Ich liess es mir nicht nehmen, noch einen Blick in die kleine Küche zu werfen, denn die Türe stand, wegen der Innenwärme, weit offen rsp. sie war ausgehängt und stand an der Gassenmauer. Drei Köche drängten sich auf kleinem Raum vor dem Herd und Pizzaofen. Wahnsinn, was diese kleine Küche zu leisten vermag. Dies teilte ich ihnen auch mit und rief hinein: „ You make a good Job! Wonderfull! Fröhlich lachend bedankten sie sich die drei Kochkünstler, um sich sogleich wieder ihrer Arbeit zu widmen, denn draussen warteten noch viele hungrige Mäuler. Den kaum wurde ein Tisch frei, wurde dieser von wartenden Gästen gestürmt. Also spazierten wir gut genährt zum Hafen hinunter, inzwischen war es auch dunkel geworden und über uns leuchtete, ein wunderbarer Vollmond. Wie eine grosse, silbrige Scheibe hing der Mond über Rovinj und streichelte mit seinem sanften Licht die Fischerboote, die im Hafen verankert waren, dazu spiegelte er sich im dunklen Wasser, richtig kitschig! In einem Café, an der Hafenpromenade, setzten wir uns in die Lounchsessel, bestellten einen kühlen Cocktail und den üblichen Eiscafé für meine Frau, die Beste von allen. Dabei schauten wir den flanierenden Touri’s zu. Gegen Mitternacht ging's zurück zum Campingplatz. Abendtoilette und ab in die Koje. Ein traumhafter Tag lag hinter uns.

Der 11. Tag

Nach dem gestrigen, ereignisreichen Tag, ist heute ein Ruhetag eingeplant. Nach entschleunigtem Morgenessen legten wir uns an den Strand, liessen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und diskutierten das erlebte vom Vortag. Der Bäcker, der seine frisch gebackenen Berliner, mit Mandelfüllung, für 8.- Kuna das Stück, am Strand verkaufte, musste bei uns natürlich Halt machen. Gut für ihn, schlecht für unsere Linie! Danach begaben wir uns mit der Luftmatratze ins Wasser und liessen uns einfach von der leichten Strömung treiben. Am Abend stellte ich mich wieder an den Grill und Kochherd und zauberte das Abendmahl für meine Gemahlin und für mich. Dabei schaute sie mir zu, wie ich hin und her wuselte. Schön für sie, wenn man sich verwöhnen und bedienen lassen kann. In den Ferien mache ich das gerne. Da nehme ich mir die Zeit und ziehe alle Register. Den Zuhause, bin ich wieder der „Pascha“!
Den Abwasch machten wir gemeinsam, obwohl es jedes Mal ein Hochrisikospiel ist. Denn oft sind wir über die Vorgehensweise und Reihenfolge des Abwaschens, nicht einig. Ich bin eher der Stratege, der die Geschirrfolge genau festlegt und einhält und meine Frau, die Beste von allen, ist durch und durch Praktiker. Sie nimmt es so wie es ihr in die Hand kommt. Dabei kann die Stimmung schnell umschlagen und Umstehende, die uns nicht kennen, können dann schon Mal auf Abstand gehen und uns entsetzt anschauen. Aber wir meinen es ja nicht so böse, wie es vielleicht tönt. Der Friede kommt, mit dem letzten Geschirrteil, dass abgetrocknet wird. Ist doch schön. Krieg und Frieden nicht von Leo Tolstoi, sondern vom Campingplatz und am Schluss ist die Kirche wieder im Dorf! Einräumen darf meine Frau, die Beste von allen. Ich schimpfe dann morgen, weil nichts mehr am üblichen Ort hängt oder steht.


Der 12. Tag

Camping hat bei uns viel mit Ritualen und wiederkehrenden Abläufen zu tun. So auch heute. Halt ! Nein, heute sind wir früher dran, als gewohnt. Denn heute steht Marktbesuch auf dem Programm. Dies gehört, wie oben beschrieben auch zum Ferienritual. Einmal in 14 Tagen muss ich mit meiner Frau, die Beste von allen, einen Markt besuchen und dieser Tag ist heute. Ich habe dies zwar immer wieder hinausgeschoben und mit allen möglichen Gründen und Ausreden abzuwenden versucht, aber eben, es blieb nur beim Versuch, am Ende siegt der /die Hartnäckige.

Also, heute ist Markttag!

Wecker auf 08.00 Uhr gestellt, kurzes Frühstück, sonst vergeht zuviel Zeit, bis wir abfahren können. Für mich der übliche Stress. Meine Frau, die Beste von allen, hat gestern an der Rezeption einen Ordner durchgestöbert und alle Märkte herausgeschrieben, die heute in der näheren Umgebung stattfinden sollen. Das die Liste 8 Namen hatte, gab mir schon ein Wenig zu denken.
Also, ab ins Auto, Navidaten eingegeben und los. Erstes Ziel heisst „Zminj“, ca. 30 Min. Fahrzeit. Markt jeden 2. Mittwoch im Monat. Zminj liegt im Landesinnern, der istrischen Halbinsel, etwa in der Mitte, auf einem Berg. Dort angekommen suchten wir den Markt. Der Ort war nicht sehr gross und so müssten wir eigentlich recht schnell auf ihn stossen. Doch anscheinend wissen die Zminjjaner nicht, dass im Ordner vom Campingplatz Vestar steht, dass bei ihnen heute Markttag sein soll. Langes Gesicht bei meiner Frau, der Besten von allen, von Markttreiben keine Spur. Also nächstes Ziel im Navi eingeben, dass war „Labin“, auf der Ostseite von Istrien. Dort angekommen suchten wir uns einen Parkplatz, denn es in Kroatien nicht gratis gibt (12 Kuna/Std) und machten uns 2 Std. auf, den kleinen Ort zu erkunden.
Der Ortskern war sehr mittelalterlich geprägt, alte Häuser, alte Kirchen, alles schön anzuschauen. Aber, wo bitte ist der Markt? Auf einer kleinen Terrasse, mit wunderschöner Aussicht auf die Kvarner – Inseln, stand eine dicke, alte Kanone auf einem treppenartigen Holzgestell, oder auch Lafette genannt. Ich bat meine Frau, die Beste von allen, sich auf eine Stufe zu setzen, damit ich ein schönes Foto von ihr und der dicken, alten Kanone machen kann. Wie es so ist im Leben, Frau und Mann sprechen nicht dieselbe Sprache. Denn meine Frau, die Beste von allen, lehnte sich nur an. „Hinsetzen !“, sagte ich liebevoll zu ihr und zeigte auf die Stufe, die ich für sie vorgesehen hatte. Sie rutschte also mit dem Po auf dem Kanonen – Teppen – Gestell zwei Stufen hinunter, verlor das Gleichgewicht, machte eine Pirouette. Ein Schrei und plumps, lag sie auf dem Bauch, vor der dicken, alten Kanone. In so einem Augenblick erschrickt man(n) natürlich zuerst, ich auch! Aber gleichzeitig sah das Ganze zum „Brüllen“ aus. Leider vergass ich dabei den Auslöser der Kamera zu drücken, was mich natürlich, nachträglich unheimlich ärgerte. Als ich fertig gelacht habe, bat ich deshalb meine Frau, die Beste von allen, das Ganze für mich zu wiederholen. Ihr hättet ihr Gesicht sehen sollen! Blanke Todesverachtung schoss mir entgegen.
Dennoch, mein Bild bekam ich doch noch. Meine Frau, die Beste von allen, vor einer dicken, alten Kanone, an der sie sich .... anlehnte !! Nach diesem Zwischenfall suchten wir uns ein Restaurant, denn es war schon Mittagszeit und wir hatten Hunger. Meine Frau, die Beste von allen, durfte die Gaststätte aussuchen, so stärkte ich wieder ein Wenig ihr Selbstwertgefühl.
Das Schöne an Kroatien ist, dass Deutsch anscheinend die zweite Landessprache ist, oder das jeder zweite Kroate schon Mal einige Zeit im deutschsprachigen Raum verbracht hat und dort seine Brötchen verdiente. Mit dem Ersparten ist er, oder sie, nach Kroatien zurückgekehrt, macht ein Restaurant auf und verdient nun gutes Geld an den Schweizer-, Deutschen-, Österreichischen- und Holländischen Touristen. Dazu möchte ich sagen, die Kroaten sind ein ausserordentlich gastfreundliches Volk. Die Preise sehr moderat und die Küche, die sie bieten, einfach fantastisch.
Ich wählte Tintenfisch – Risotto und Muscheln aus der Speisekarte. Meine Frau, die Beste von allen, den üblichen Tomaten – Mozzarella und danach Hausnudeln mit Schinken und Spargeln. Dazu einen leichten Muskateller – Weisswein und zum Nachspülen, kühles Mineralwasser. So frönten wir der kroatischen Küche, bis die Zeit drängte, denn die Parkuhr war bald am Ablaufen. Einen Markt haben wir auch in Labin nicht vorgefunden, anscheinend ist der Info – Ordner nicht auf dem neusten Stand. Also, rein ins Auto, knapp einem Hitzschlag entronnen, die Fenster runtergekurbelt (natürlich elektrisch) und ab ging es zur nächsten Destination, Rabac.
Die kurvenreiche Strasse führte uns bergseits in die Ortschaft hinein. So hatten wir einen wunderschönen Blick von oben, über die ganze Bucht von Rabac. Gemäss Reiseführer hat man früher in Rabac Bauxit abgebaut und mit Schiffen abtransportiert. Nachdem sich der Abbau und Handel nicht mehr lohnte, haben sie auf Tourismus umgestellt. Und heute, sind im Sommer fast alle Hotelbetten ausgebucht. Im Ort suchten wir uns einen Parkplatz, Ticket ziehen, ist nicht gratis und danach schlenderten wir ganz gemütlich an den Strand hinunter. Da die Temperatur weit über 30 °C lag, kühlten wir unsere Füsse im glasklaren Meerwasser und den Durst mit einem Schwepp’s-Bitter-Lemon, denn so wünschte es meine Frau, die Beste von allen. Wir klapperten noch die vielen kleinen Strassenläden ab, kauften vieles, was wir nicht unbedingt brauchten und machten uns am späten Nachmittag auf den Rückweg.
Am Abend stand ich am Herd und meine Frau, die Beste von allen, unter der Dusche und bis sie antanzte stand Pasta mit Tomaten – Muschelsauce auf dem Tisch. Dazu ein grüner Salat, sie mit italienischer Sauce, ich mit französischer, so lieben wir es! Danach „gemeinsamer“ Abwasch, ohne Krieg und böse Worte, denn ich setzte mich heute diplomatisch durch, indem ich mit dem Geschirr vorausging und bis meine Frau, die Beste von allen, nachkam, war ich schon fast fertig. Es stärkt das männliche Ego ungemein, wenn ein Plan funktioniert! Oder hat auch meine Frau, die Beste von allen, etwas geplant und ist absichtlich später gekommen? Ääää ??? Jedenfalls, der Rest des Abends verlief in harmonischer Zweisamkeit. Ich schrieb an meinem Tagebuch und meine Frau, die Beste von allen, begab sich frühzeitig zu Bett. Sie hatte heute einen unglaublich strengen Tag erlebt!

Der 13. Tag

„Morgenstund hat Gold im Mund“, sagt ein Sprichwort. In meinem Mund hat es zwar drei Goldkronen, aber dazu kommt noch der leichte, pelzige Belag auf den Zähnen und der schlechte Atem dazu. Denn gestern war ich zu faul, um vor dem Schlafengehen die Zähne zu putzen. Da meine Frau, die Beste von allen, sich frühzeitig hinlegte, vernachlässigte ich diese Zeremonie und Knutschen war ja auch nicht mehr gefragt, also was soll’s ? „Mann“ soll rationell denken! Beim Morgenessen werden die Zähne wieder gebraucht und danach kann „Mann“ putzen.
Nach dem Frühstück kam die obligate Anfrage meiner Frau, der Besten von allen. Was machen wir heute ? Kurz nachgedacht und mein Vorschlag, Ausflug, der Küste entlang nach Pula. Pula liegt am südlichen Zipfel von Istrien und ist mit 65‘000 Einwohnern die grösste Stadt auf der Halbinsel. Also alles Nötige ins Auto gepackt und ab ging es Rtg. Süden.
Der erste Versuch, von der Hauptstrasse in eine Nebenstrasse Rtg. Meer abzubiegen ging schief. Wir standen plötzlich vor einem Camping – Park – Eingang, durch den wir logischerweise nicht eingelassen wurden. Also den ganzen Weg zurück (ca. 6,4 km) zur Hauptstrasse und nächste Querstrasse gesucht. Barbariga, stand auf dem gelben Strassenschild, das uns auffiel und wir bogen da ab. Aber nach ca. 100 m war da keine Strasse mehr, nur noch Schotterpiste, auf der wir nur noch mit 20 – 30 km/h fahren konnten. Eine riesige Staubwolke, wie in einem Westernfilm, zogen wir hinter unserem Zaffi her und ich musste mit ihm unzähligen Schlaglöchern ausweichen. So fuhren wir ca. 20 min. quer durch die kroatische Pampa. Nirgends ein Haus, kein Wegweiser, links und rechts nur Gebüsch und dichter Wald. Doch wie sagt man so schön: „Am Ende des Tunnels kommt Licht!“ So auch hier, plötzlich gelangten wir wieder auf eine asphaltierte Strasse und so konnte ich wieder aufs Gas drücken. Schliesslich wollten wir heute noch irgendwo hinkommen, zumindest nach Pula.
Die Strasse, auf der wir nun fuhren, verlief parallel zum Meer und so suchten wir einen Trampelpfad, der uns zum Strand führen sollte. In der Hoffnung, eine kleine, verträumte Bucht zu entdecken, wo wir baden konnten. Gesagt getan, angehalten Badetuch gepackt und Abmarsch Rtg.
Meer, ca. 300 m. Der Platz gefiel aber meiner Frau, der Besten von allen, nicht! Deshalb rechtsumkehrt und wieder zurück zum Auto. Eigentlich ist unser Opel Zaffira schwarz, aber jetzt ist er mit einem eigelben, staubigen Puder überzogen. Heute Abend gehen wir mit ihm in die Autowaschanlage zum Duschen, dann kann er wieder glänzen. Weiterfahrt Rtg. Fazana. In Fazana, sind wir gar nicht ausgestiegen, sondern haben vom Auto aus eine Ortsbesichtigung gemacht, einfach kreuz und quer, wie’s gerade kommt. Kurz darauf erreichten wir Pula. Am Hafen, unweit vom Amphitheater stellten wir das Auto auf einen freien Parkplatz und machten uns auf den Weg, die Altstadt zu erkunden. Wir waren etwas enttäuscht, was wir antrafen, Pula hat schon Grossstadt – Charakter und ist ein Wenig schmutziger, als andere historische Städte, die wir schon besucht haben. Dennoch, man muss es gesehen haben, dann kann man auch mitreden. Die Altstadt von Pula werde ich nicht gross loben, denn sie hat mir rsp. uns nicht wirklich gefallen. Die einzige Attraktion ist wohl das Amphitheater, indem noch heute Musik – Event‘s stattfinden und bis zu 12‘000 Personen Platz bietet.
Schon bald mussten wir wieder an den Rückweg zum Auto denken und da es sehr heiss war (ca. 35 °C) setzte ich meine Frau, die Beste von allen, auf eine schattige Parkbank und sagte zu ihr, dass sie hier auf mich warten sollte. Ich würde das Auto holen und dann bei ihr vorfahren. Sie hatte nichts dagegen einzuwenden, war ja auch eine gute Idee von mir! Also, zügigen Schrittes, da die Parkzeit schon seit einer halben Stunde abgelaufen war, begab ich mich zu unserem Zaffi. Schon von weitem sah ich, dass genau hinter meinem Auto ein Mercedes – Van stand. Bravo, dachte ich mir, irgend so ein Idiot, mit gelber Nummer, hat seinen Bus genau hinter mich gestellt. Ich konnte somit weder vor noch zurückfahren, mein Auto war eingeklemmt. In so einem Moment kommt das Teufelchen in mir heraus und ich überlege, wie ich dem dämlichen Falschparker ebenfalls eins auswischen kann. Aber etwas Gescheites kam mir nicht in den Sinn, ausser Antenne abknicken, Seitenspiegel abdrehen oder Luft aus den Reifen lassen. Aber so etwas mache ich nicht, hätte ich selber auch nicht gerne. Nach ca. 15 Min. Wartezeit kam der „Tulpenplatter“ mit seiner Familie angewatschelt. Er lachte mich an und meinte, im gebrochenen Deutsch, er habe auf meinem Parkschein unter der Windschutzscheibe, meine Parkendzeit gesehen und sich danach gerichtet. Nur die Parkendzeit war schon seit einer Stunde abgelaufen und wenn ich nicht auch zu spät zurückgekommen wäre, hätte ich noch länger warten müssen. Geschweige denn, wenn ich eventuell früher hätte wegfahren wollen. Er hat sich aber noch bei mir entschuldigt und wer kann schon einem Holländer böse sein, diesem Dämlack! So setzte ich mich in mein Sauna – Auto, dass etwa 4 Stunden an der prallen Sonne gestanden hatte und fuhr los, um meine Frau, die Beste von allen, bei der Parkbank abzuholen.
Ich fuhr also auf der Hafen – Hauptstrasse, viel Verkehr vor und hinter mir. An der Stelle, wo ich meine Frau, die Beste von allen, zusteigen lassen wollte, hielt ich kurz an, um sogleich ein Hupkonzert hinter mir loszutreten. Also andere Stelle suchen, wo ich nicht im Weg stehe. Da sah ich weiter vorne, auf der linken Seite eine Einfahrt, die mir für mein Manöver bestens geeignet erschien. Links rein, meine Frau, die Beste von allen, einsteigen lassen und da ich nicht Rückwärts auf die starkbefahrene Hauptstrasse zurücksetzen wollte, fuhr ich ein kurzes Stück, keine 20 m weiter auf einen Platz und wollte dort umdrehen. Da bemerkte ich, dass ich mitten auf einem grossen Platz stand, mit historischen Bauten und Kirchen. Ups, jetzt bin ich falsch! Also schnell umdrehen und den schimpfenden Touris entfliehen, die anscheinend auf ihren Fotos von den historischen Gemäuern keinen Zaffi haben wollten. Ich fuhr in die Einfahrt, von der ich hergekommen bin und hoppla, da stand mitten auf der Einfahrt ein versenkbarer Mittelpfosten, der vorhin noch nicht dastand. Ich konnte also den Platz gar nicht mehr auf diesem Weg verlassen, ausser vielleicht fliegend. Aber soviel Technik hat mein Zaffi noch nicht. Irgend so ein Vollpfosten hat mich anscheinend gesehen und den versenkbaren Pfosten hochgefahren. Doch wer das war, hatte ich zu diesem Zeitpunkt keinen blassen Schimmer.
Also Zaffi zurückgesetzt, an einem schattigen Ort parkiert, meiner Frau, der Besten von allen, gesagt sie soll bei unserem Zaffi bleiben und ich zu Fuss eine andere Ausfahrt gesucht, eventuell durch die Fussgängerzone. Ich lief den ganzen Platz ab, schaute in jede Quergasse, doch überall waren die Strassen mit Metallpfosten oder Blumentrögen versperrt. Scheis….. !! So suchte ich nach einer anderen Möglichkeit und ging dann ohne Erfolg zurück zum Auto. Als meine Frau, die Beste von allen, mich von weitem sah, winkte sie mir aufgeregt zu. Es musste also, während meiner Abwesenheit, etwas geschehen sein. Sie sagte zu mir, dass ein Security – Mann dagewesen sei und sie erst auf Kroatisch und dann auf Englisch zusammengestaucht habe. Und da kam er schon angerauscht und ich musste mir dasselbe von ihm anhören. Er faselte immer wieder, dass hier kein Parkplatz sei und fuchtelte mit seinen Armen wie Windmühlenräder. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich nicht parkieren wolle, sondern nur meine Frau, die Beste von allen abholen wollte und nun rausfahren möchte, aber dass konnte ich ja nicht, wegen dem blöden Mittelpfosten. Wutschnaubend lief er wieder zurück Richtung seinem Bürogebäude, ich hinterher. Den hier hatte ich den Vollpfosten vor mir, der mich in diese blöde Situation gebracht hatte. Jetzt liess ICH nicht mehr locker. Vor dem Bürogebäude blieb er abrupt stehen, drehte sich zu mir um und fing wieder an, mich zu beschimpfen „No parking, no parking!“ Langsam wurde ich jetzt auch stinkig. Ich versuchte, ihm nochmals zu erklären, dass ich nicht auf seinem Platz parkieren wolle und wenn er den Pfosten sofort absenke, bin ich augenblicklich weg. Jetzt stammelte er etwas von Polizei und deutete an, dass ich mit einer Busse zu rechnen habe. ....... Aha, er will Krieg, ........soll er haben! Ich kniff die Augen zusammen, wie ich es im Western „High Noon“ mit Gary Cooper gesehen habe und sagte bissig: „Well, call the police!“ Er wies mich an, zurück zu meinem Auto zu gehen und auf die Polizei zu warten. Das tat ich dann auch und erzählte meiner Frau, der Besten von allen, was sich gerade abgespielt hatte und das vielleicht die Polizei anrücken werde. Ich rechnete mit zwei Tagen Einzelhaft und meine Frau, die Beste von allen, würde die Zeit in einem geschlossenen Frauenkloster absitzen müssen. Aber, halleluja! Irgendeine schützende Hand, die über uns wachte, wollte es anders haben. Den der wildgewordene Vollpfosten erschien erneut bei uns, erzählte nochmals seine Geschichte, dass hier parkieren verboten sei und dass er, grosszügiger Weise, den Mittelpfosten absenken werde, damit ich rausfahren kann. Ich wollte gerade noch nach der Polizei fragen, da stiess mich meine Frau, die Beste von allen, in die Seite, damit ich meinen Mund halte. Natürlich bedankte ich mich bei diesem Wichtigtuer und zum Glück konnte er in diesem Augenblick nicht meine Gedanken lesen. Ich glaube, es wäre nicht gut herausgekommen!
Der Security – Mann verschwand in seinem Bürokomplex und der Mittelpfosten senkte sich wirklich. „Ich hätte ihm eine reinhauen sollen!“ dachte ich, aber endlich frei, Freiheit ist etwas Wunderbares!
Dieses kleine Missgeschick belastete mich noch eine ganze Weile und so fuhren wir auf der Küstenstrasse zurück, zu unserem Campingplatz. Unterwegs, an einer schönen Ecke, mit Strandbar, gingen wir kurz baden und danach ein Bier trinken. So verrauchte mein Ärger über diesen krummbeinigen und holzbockigen Winzling und die Ferienstimmung kam wieder zurück.
Am Abend besuchten wir ein Grillrestaurant, das im Westernstil gebaut war. Auf einer grossen Terrasse mit schweren Eichentischen und Bänken, genehmigten wir uns je ein grosses T – Bone – Steak mit Beilagen. Gutes Essen kann schon glücklich machen. Zurück auf dem Campingplatz sassen wir noch lange vor dem Woni und besprachen, was heute alles passiert war.

Und es war einiges Passiert !


Der 14. Tag

Heute Nacht habe ich schlecht geschlafen. Etwa 3 -4 Mal bin ich schweissgebadet aufgewacht und obwohl der Ventilator im Wohnwagen die ganze Nacht auf höchster Stufe lief, war es 26 °C im Woni. Draussen war es nicht viel kühler. Also eine richtige Tropennacht. Wen wundert‘s, dass ich schon um halb sechs Uhr aufstand und umhertigerte. Meine Frau, die Beste von allen, schlief noch seelenruhig in ihrem Bett, was wiederum bei mir ein Wenig Neid auslöste. Soll ich sie jetzt wecken und ihr mitteilen, dass ich nicht mehr schlafen kann, oder soll ich mich vor den Woni setzen und mir einen Morgenkaffee von der Nespresso – Maschine machen lassen?
In Abwägung, dass mit einer möglichen Schimpftirade zu rechnen sei, entschloss ich mich für das zweite, kleinere Übel.

Heute begann die Planung mit dem Rückbau vom Sonnendach, Vorzelt und Woni – Inventar. Den schon morgen sind die Ferien zu Ende und die Heimfahrt steht bevor. Am Nachmittag begann ich die ersten Dinge, was nicht mehr gebraucht wurde, zusammenzupacken. Danach gingen wir ein weiteres Mal, mit der Luftmatratze ins Meer, liessen uns auf dem Wasser treiben und genossen den vorletzten Ferientag. Am Abend besuchten wir nochmals die Campingplatz – Pizzeria (kann ich leider nicht empfehlen) und danach spazierten wir, für den Schlummertrunk zur Hafenbar. Da war heute Live – Musik und viel Rummel. Gegen Mitternacht, nach Toilette und Duschen legten wir uns, für lange Zeit zum letzten Mal, in den Woni zum Schlafen. --> Gute Nacht !


Der 15. Tag

Heute erwachte ich schon um 06.45 Uhr. Vermutlich durch die bevorstehende Abreise und Nervosität und das was noch kommen würde. Während des Frühstücks erklärte ich meiner Frau, der Besten von allen, wie ich mir den Rückbau und die Abreise vorstellte. Erstmals Müll wegräumen, dann zur Rezeption, die Abrechnung machen und dann soweit abbauen, dass der Woni abreisebereit dasteht und wir ihn nur noch anzukuppeln hätten und losfahren könnten. Die Abfahrt vom Campingplatz sollte nicht vor 21.00 Uhr geschehen und so hatten wir noch den ganzen Tag Zeit. Wir verbrachten den Rest des Tages am Strand, mehrheitlich, wegen der Wärme, im Wasser und gegen 16.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum Woni.
Duschen und fertig machen für den letzten Ausgang.
Heute dinierten wir in der Konoba Cocaletto, so hiess das kleine Restaurant, unmittelbar am Eingang zum gleichnamigen Dorf Cocaletto oder auf Kroatisch Kukaletovica. Ich wollte unbedingt nochmals Tintenfisch – Risotto geniessen und danach eine Fischplatte, nur für mich allein. Gerti bestellte sich natürlich Tomaten – Mozzarella und danach eine Goldbrasse mit Grillgemüse, ein würdiger Abschluss.
Doch jeder schöne Abend hat irgendwann ein Ende und so machten wir uns gegen 20.30 Uhr auf den Rückweg zum Campingplatz um uns abreisefertig zu machen. Ich hatte mir ausgedacht, wenn wir in der Nacht reisen, haben wir weniger Stau und es ist auch nicht so heiss auf der Autobahn. So durchfuhren wir mit angehängtem Woni, genau um 20.48 Uhr, zum letzten Mal die Zufahrtsschranke, gaben die Platznummer und die Chipkarte an der Rezeption ab und verabschiedeten uns Richtung Heimat.
Wie ich es vermutet hatte, ging es auf der Strasse recht zügig voran. Zuerst Richtung Rovinj, dann rechts abbiegen Rtg. Kanfanar. Dann Rtg. Koper / Trieste, vorbei an Venedig Rtg. Milano. Vor Milano rechts Rtg. Como/Chiasso, zurück in die Schweiz. Ohne grösseren Stau und Verspätung kamen wir am Sonntagmorgen, nach ca. 12 Std. Fahrzeit und nach 775 km glücklich und müde zuhause an.

Wieder sind 14 wundervolle Ferientage vorbei und Geschichte, aber mit vielen Eindrücken und Erinnerungen behangen. Es waren schöne Ferien, Kroatien ist ein wundervolles Ferienland.

Wir kommen bestimmt wieder! :thy:
Moody


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